Als Künstlerinnenkollektiv agieren die freundinnen der kunst vor allem in Linz und Oberösterreich. Im Jahr 2017 haben sie ihren Handlungsspielraum erweitert: sie brachen auf zu Kunstreisen,
PASSAGEN, in denen sie sich, ganz ihrem bisherigen künstlerischen Konzept folgend, selbst inszenierten. Zentraler und programmatischer Teil der Arbeit war die Reise und der Transport des
6teiligen Buchstabenobjekts DASEIN. Diese schweren und sperrigen 2 m großen Buchstaben aus Holz wurden an verschiedene Orte in Österreich verteilt. Jeweils ein Buchstabe des Objektes wurde an sechs
ausgewählte Kunstinstitutionen (Salzburg, Wien, Innsbruck, Hittisau/Vbg, Graz und Linz) als Kunstschenkung übergeben. Die bisherigen Kunsttransporte erfolgten mit verschiedenen öffentlichen
Verkehrsmitteln und einem Wohnmobil. Der letzte Kunsttransport erfolgt zu Fuß.
PASSAGEN deutet auf physikalische wie auch symbolische Übergangsprozesse hin, beide bezogen auf Künstlerinnen und Kunstwerk. Bewegung aber auch Grenzüberschreitung in der künstlerischen Praxis
des Kollektives werden thematisiert. Die freundinnen der kunst schleppen schweres Gepäck, sie mühen sich ab. So nebenbei (en passent) loten sie in PASSAGEN die Möglichkeiten aus, im öffentlichen Raum unkonventionell und unangepasst zu agieren.
Mit Ablauf und Inszenierung hinterfragen die freundinnen der kunst nicht nur die Spielregeln der Kunst und die Motivationen, die die unterschiedlichen Akteure und Akteurinnen des Kunstbetriebs antreiben, sondern auch deren wechselseitige Beziehungen.